Die "Königin der Instrumente"

Basilika St. Emmeram

Die „Königin der Instrumente“ in der Basilika St. Emmeram:

Die älteste Nennung einer Orgel in der Basilika geht auf das Jahr 1166 zurück. Nach der Barockisierung 1731–1733 sorgte der Stadtamhofer Orgelbauer Konrad Brandenstein für den Einbau einer neuen Orgel. 1846 wurde eine bestehende Orgel vom Regensburger Orgelbauer Johann David Heinzen repariert, 1869 und 1870 erfolgte ein weiterer Umbau durch Anton Breil. 1900 wurde durch die ortsansässige Firma Binder & Siemann eine pneumatische Orgel mit 30 Registern eingebaut. Sie ging 1959 im Neubau durch Orgelbauer Eduard Hirnschrodt auf. Mit 68 Registern war sie zum Zeitpunkt ihres Baus die größte Regensburger Kirchenorgel. Leider führten Materialschwächen zu gravierenden Mängeln, so dass die Orgel heute die liturgischen und musikalischen Anforderungen einer für den bedeutsamen Kirchenraum angemessenen Kirchenmusik nicht mehr erfüllt.
 
Lit.: Kraus, Eberhard: Mit Orgelklang und Paukenschall. Musikkultur in Oberpfälzer Klöstern, Regensburg 1980.


Historische Substanz:

               Orgelgehäuse von 17531–33

               68 Register von 1959 (Hirnschrodt)

 

 

Disposition:
Pedal

1.Prinzipal 16`

2.Contrabass 16`

3. Subbass 16`

4. Still gedackt 16`

5. Quinte

6. Oktav 8`

7. Pommer 8`

8. Choralflöte 4`

9. Flachflöte 2`

10.Rauschbass 5-6f.

11.Posaune 16`

12.Rankett 16`

13.Tromba 8`

14.Feldtrompete 4`

 


I. Manual

15. Gedacktpommer 16`

16. Prästant 8`

17. Rohrflöte 8`

18. Gemshorn 8´

19. Oktave 4`

20. Querflöte 4`

21. Nasat 2 2/3

22. Oktave 2`

23. Grand Cornett 4-8-fach

24. Mixtur major 4-fach

25. Mixtur minor 3fach

26. Fagott 16‘

27. Trompete 8`

28. Clarine 4`

 


II. Manual

29. Gedackt 8`

30. Quintadena 8`

31. Viola 8`

32. Ital. Prinzipal 4`

33. Nachthorn 4`

34. Schwiegel 2`

35. Quinte 1 1/3

36. Zimbel 3-fach

37. Krummhorn 8`


Westorgel

38. Kupferprinzipal 8`

39. Gedacktflöte 8`

40. Principal 4`

41. Koppelflöte 4`

42. Gemshorn 2`

43. Terzian 2fach

44. Glöckleinton 3fach

45. Plein jeu 5-6fach

46. Dulcian 16`

47. Horn 8`

48. Rohrschalmei

49. nicht belegt


Westorgel Pedal

50. Untersatz 16`

51. Hornprinzipal 8`

52. Bassflöte 8`

53. Quintadena 4`

 


III. Manual

54. Stillgedackt 16`

55. Hohlflöte 8`

56. Dulzgedackt 8`

57. Weidenpfeife 8`

58. Singend Prinzipal 4`

59. Rohrflöte 4`

60. Spitzgambe 2`

61. Quintflöte 2 2/3`

62. Harfenprinzipal 2`

63. Blockflöte 2`

64. Terz 1 3/5`

65. Sifflöte 1‘

66. Scharff 5-6f

67. Flötenschwebung 4`

68. Oboe 8`

69. Singend Regal 4`

70. Tremulant

 

Niedermünsterkirche

„Als man 1892 daranging, eine neue Orgel für die Dompfarrkirche zu planen, entzündete sich die Diskussion unter den beteiligten Orgelbauern und Sachverständigen darüber, ob man die „neue Röhrenpneumatik“ bauen oder sich mit einer „Kegellade mit pneumatischer Maschine“ begnügen solle. Über die alte, 1757 fertiggestellte Orgel des Stadtamhofer Johann Konrad Brandenstein verlor man kein Wort. So kennen wir bis heute die ursprüngliche Disposition noch nicht. 1895 beließ Binder & Siemann, Regensburg, jedenfalls lediglich das Orgelgehäuse. Stolz verweist er auf das „neue System der Kegelladen mit Pneumatik und Röhrentraktur“.
Umbauten und klangliche Veränderungen der Jahre 1949 und 1971 konnten den technischen Verfall des Instruments nicht aufhalten. Der Neubau des Jahres 1980 durch Guido Nenninger, München (Disposition Eberhard Kraus), will sowohl dem Stil Brandensteins wie auch der mit dem Namen des Komponisten und Domorganisten Joseph Renner – er wirkte hier über 40 Jahre lang – verbundenen Tradition gerecht werden. In die vollmechanische Orgel wurden daher 16 Stimmen des Jahres 1895 eingestellt. Das Gehäuse aber verkündet weiter die Künstlerschaft Brandensteins in seiner Siebengliederung von Rundturm, Spitztürmen und geschwungenen kleinen Flachfeldern und dem reichen Figurenschmuck von musizierenden Engeln, die, unterschiedlich in Alter und Größe, aber konform in der temperamentvollen Hingabe, die Pauken, Posaunen und Geigen bedienen. Es ist als eine der letzten Schöpfungen Brandensteins die vielleicht klassischste und klarste.“

Lit.: Eberhard Kraus: Historische Orgeln in der Oberpfalz.
München-Zürich: Schnell & Steiner, 1990.


Historische Substanz:

Orgelgehäuse von 1757
16 Register von 1895


Geschichte:

1757 Orgelneubau: Johann Konrad Brandenstein, Stadtamhof
1895 Orgelneubau: Binder & Siemann, Regensburg
1949 Orgelumbau: Eduard Hirnschrodt, Regensburg
1971 Orgelreparatur: Eduard Hirnschrodt, Regensburg
1980 Orgelneubau: Guido Nenninger, München


Disposition:

Hauptwerk (I) C – g‘‘‘

Bourdon 16‘  (1895)                                                   
Principal 8‘  (1895)             
Tibia 8‘  (1895)             
Viola da Gamba 8’ (1895)             
Oktav 4’   
Rohrflöte 4’  (1895)             
Gemshorn 4’  
Superoktav 2’  
Cornettino 2 2/3‘ + 2‘ + 1 3/5‘                   
Mixtur major 1 1/3‘ 4fach  
Mixtur minor 1/3’ 3fach  
Trompete 8’  

 

Schwellwerk (II) C – g’’’

Gedeckt 8‘   (1895)                                                                 
Salicional 8‘  (1895)             
Vox coelestis 8‘  (1895)             
Traversflöte 4‘      (1895)             
Prinzipal 4‘  
Waldflöte 2‘  (1895)             
Septenhörnle 1 1/3‘ + 1 3/5‘ + 1 1/7‘    
Scharff 1‘ 4fach  
Terzzimbel 1/5‘ 3fach  
Holzdulcian 16‘  
Clarinette 8‘    (1895)
Clairon 4‘  
Tremulant  

 

Pedal C – f‘  

Principalbaß 16’  (1895)                                                                
Subbaß 16’  (1895)             
Oktavbaß 8’ (1895)             
Hohlflöte  (1895)             
Baßflöte 4’ (1895)
Choralbaß 4’ + 1 1/3’  
Rauschwerk 2 2/3’ + 2’ + 1 3/5’ + 1’     
Posaune 16‘  
Fagott 8‘